Entscheidende Weichen gestellt für die IGS Daaden-Herdorf – Eltern wurden informiert

„Gemeinsam gute Schule machen“ – das ist das Ziel der Hermann-Gmeiner-Schule Daaden und der Don-Bosco-Schule Herdorf in Bezug auf die Kooperation beider Schulen in Form einer Integrierten Gesamtschule Daaden-Herdorf.
Das war auch der Grundtenor in der Informationsveranstaltung für Eltern, deren Kinder sich zur Zeit in den dritten Klassen der Grundschulen der Verbandsgemeinde Daaden und der Stadt Herdorf befinden.

StudD Irmgard Schneider von der ADD Koblenz informiert die Eltern über die Schulstrukturreform in Rheinland-Pfalz und die Besonderheiten einer Integrierten Gesamtschule.

Geladen zu der Veranstaltung am vergangenen Dienstag hatten die Schulleitungen der beiden Schulen in Absprache mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Koblenz und der Kreisverwaltung Altenkichen.

Die Ziele des Abends waren klar abgesteckt.
Die Eltern, deren Kinder im nächsten Jahr zu einer weiterführenden Schule wechseln, werden informiert über die Schulstrukturreform in Rheinland-Pfalz. Sie erhalten detaillierte Einblicke, warum Schulen und Träger der VG Daaden und der Stadt Herdorf die Kooperation beider Schulen in Form einer Integrierten Gesamtschule als den besten Weg für eine zukunftsfähige Schule vor Ort ansehen. Organisatorische Rahmenbedingungen, aber vor allem Chancen und pädagogische Inhalte der
IGS werden dargestellt.

Lena Daub, Schulleiterin der Hermann-Gmeiner-Schule, begrüßte neben den Eltern, den Vertretern der kommunalen Gremien und den Schulleitungen und Kollegen der Grundschulen die Referenten des Abends:

StudD Irmgard Schneider von der ADD Koblenz, zuständig für Gymnasien und Integrierte Gesamtschulen.
Sebastian Blumberg, Kreisverwaltung Altenkirchen (Abteilungsleiter Schulen)
Norbert Schmalen, Schulleiter der IGS Horhausen
Johannes Grünhag, Didaktischer Koordinator der IGS Horhausen.

Schulleiterin Lena Daub erläutert den Einzugsbereich einer zukünftigen Integrierten Gesamtschule Daaden-Herdorf.

Schon lange bevor Ministerin Doris Ahnen im Herbst 2007 die Inhalte der Schulstrukturreform in RLP ankündigte, hatten sich die Träger und Schulen aus Daaden und Herdorf auf den Weg gemacht. Der Gedanke der Kooperation war naheliegend, da die beiden Gemeinden diesen schon einmal in den Jahren 95-98 gegangen waren, als die Herdorfer Regionale Schule noch Außenstelle von Daaden war. Die langfristig stark zurückgehenden Schülerzahlen machten es notwendig, neue Wege zu finden, wie Schule auch in kleineren Gemeinden vor Ort attraktive Angebote für alle Kinder bieten kann und lange Fahrtwege vermeidet. Die IGS bietet hierfür die besten Voraussetzungen.
Als Schulform bietet sie alle drei Bildungsgänge an. Sie nimmt Schüler aller Leistungsspektren zu je gleichem Anteil auf. Sie vermittelt alle Bildungsabschlüsse, die es zur Zeit gibt, vom Abschluss der Berufsreife über den Qualifizierten Sekundarabschluss I, das Fachabitur bis hin zur Allgemeinen Hochschulreife (Abitur).
„Die Philosphie der Integrierten Gesamtschulen ist anders als die anderer Schulen“, so Irmgard Schneider. „Jedes Kind hat Potenziale, die es zu entdecken und zu fördern gilt. Die ganz individuelle Begleitung des Kindes durch Niveau-, Neigungs- und Förderangebote sowie verbale Beschreibungen des individuellen Lernforschritts stehen im Vordergrund. Der Fortschritt des Kindes wird stark gemessen an seinen eigenen Möglichkeiten.“

Johannes Grünhag brachte es auf den Punkt: „Nicht schauen, wo das Kind mit 10 Jahren steht und es dann entsprechend einteilen, wie das dreigliedrige Schulsystem es praktiziert, sondern schauen, welche Ziele das Kind erreichen könnte und es dann bestmöglich auf das Ziel hin fördern. Nicht vom Anfang sondern vom Ende her denken.“

Als der Kreis Altenkirchen im vergangenen Jahr die Vorlage zu einem Schulentwicklungsplan durch ein fachkundiges Planungsbüro aufstellen ließ, fanden sich die Daadener und Herdorfer bestätigt. Die Errichtung einer IGS Daaden-Herdorf in der östlichen Randlage des Kreise Altenkirchen wurde als in jeder Hinsicht beste Möglichkeit für diesen Bereich angesehen.
Selbst bei zurückgehenden Schülerzahlen bringen beide Schulen auch in den nächsten Jahren die erforderlichen Schülerzahlen ein. Raumprogramm und Flächen beider Schulen genügen einer vierzügigen IGS. So folgten die Gremien des Kreises diesem Vorschlag und entschieden im März diesen Jahres die Errichtungsbeantragung für eine IGS Daaden-Herdorf bei der ADD Koblenz.
In einer informellen Elternbefragung, die Sebastian Blumberg erläuterte, wird das Interesse aller Eltern nochmals evaluiert. Die Ergebnisse werden im April vorliegen.

„Wir wollen gemeinsam gute Schule für die Region machen“, so die Schulleiterin Lena Daub.
„Mit Konzepten zur individuellen Förderung haben wir viel Erfahrung durch unsere langjährige Arbeit in der Regionalen Schule als integrierter Schulform. Viele Bausteine, die wir an unseren Schulen erfolgreich installiert haben, möchten wir gemeinsam eingeben in die Integrierte Gesamtschule und verbinden zu einem sinnvollen Ganzen. Dazu gehören das Ganztagsangebot, die Schwerpunktschule (Aufnahme von Kindern mit Lernbeeinträchtigungen), die starke und sehr erfolgreiche Berufsorientierung begleitet vom Job-Fux-Programm, Förderkonzepte und vieles mehr.

Ein besonderes Augenmerk richtete Lena Daub auch auf die Verteilung der Oberstufenangebote im oberen Landkreis Altenkirchen. Während Betzdorf durch das Freiherr-von-Stein Gymnasium und durch das Berufliche Gymnasium bereits über zwei Oberstufenangebote verfügt und mit der evtl. Errichtung einer IGS Betzdorf-Kirchen ein drittes Angebot erhalten würde, muss auch die Randlage Daaden-Herdorf entsprechend ausgestattet werden und mit der IGS Daaden-Herdorf ein solches Angebot erhalten. Sie hofft, dass vor allem dieser Punkt bei den Entscheidungsträgern des Ministeriums und der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Koblenz Gewicht erhält und die Errichtung einer IGS Daaden-Herdorf positiv beschieden wird.