Neuer Baustein in der Berufsorientierung

18 Achtklässler der Hermann-Gmeiner-Schule Daaden starten in den „Praxistag“

Als das MBWJK im Februar d.J. die Möglichkeit der Einrichtung eines Praxistages für die Schulen des Landes anbot, war es für die Hermann-Gmeiner-Schule Daaden eine klare Sache, sich um die Teilnahme zu bewerben, denn die Einrichtung einer verstärkten Praxisorientierung passte hervorragend in das Daadener Konzept der Berufsorientierung.

Die Daadener „Praxistag“-Schüler präsentieren zwei ihrer Steckbriefe.
Im Foto hinten von links nach rechts:
Betreuungslehrerin Kathrin Weber-Fischbach, Job-Füxin Alexandra Huhn und Betreuungslehrerin Friederike Lichtenberger

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Was steckt hinter dem „Praxistag“? Über das Angebot der festgelegten Blockpraktika in den Klassen 8 und 9 sowie den freiwilligen Praktika der Klassen 9 und 10 ermöglicht das neue Projekt den Schülerinnen und Schülern der Klassen 8 einen wöchentlichen Praxistag in Betrieben.

Sie sollen auf diesem Weg eine engere Verknüpfung zwischen schulischem und betrieblichem Lernen erfahren, dabei fachliche, personale und soziale Kompetenzen erwerben, die sie für eine spätere Ausbildung brauchen. Erfahrungen von Pilotschulen zeigen, dass die regelmäßige Einbindung in Arbeitsprozesse im Betrieb sowie die Zusammenarbeit mit Betriebsangehörigen einen Motivationsschub für das gesamte schulische Lernen bewirken.

Die Daadener Schülerinnen und Schüler werden im ersten Halbjahr in der Schule auf ihre neue Aufgabe vorbereitet.
Unter Leitung der beiden betreuenden Lehrkräfte Friederike Lichtenberger und Kathrin Weber-Fischbach erkunden sie ihre Stärken und Schächen und evaluieren ihre persönlichen Interssen. Sie erwerben Kenntnisse über die verschiedenen Berufsbilder, Verhalten am Arbeitsplatz und Bewerbungsverfahren. Im Rahmen ihres Aufgabenbereichs arbeitet Job-Füxin Alexandra Huhn diesem Projekt zu und unterstützt Schüler und Lehrer mit ihrem Fachwissen und ihren Erfahrungen. Im zweiten Schulhalbjahr starten sie dann einmal wöchentlich mit ihrem Einsatz im gewählten Betrieb.

Hochmotiviert sehen die 18 Mädchen und Jungen die neue Aufgabe. Sie können sehr gut selbst ausdrücken, warum sie sich für den Praxistag gemeldet haben.
Auf Befragung durch Schulleiterin Lena Daub nannten sie folgende Gründe:

Leyla: Ich möchte sehen, wie die Arbeit ist und ob der gewählte Platz tatsächlich das ist, was ich mir vorstelle.

Sascha: Ich denke, dass ich dann später bessere Ausbildungschancen haben werde.

Peter: Ich möchte zeigen, dass ich gerne arbeiten möchte und will damit meine Chancen für einen späteren Ausbildungsplatz erhöhen.

Jessica: Man kann herausfinden, was man machen will.

Carolin: Man sieht einfach mal, was genau die Firmen produzieren.

Giulia: Ich finde es wichtig zu lernen, wie man im Team mit anderen Angestellten arbeitet.

Vanessa: Man kann zeigen, wo man seine Stärken hat.

Seit dem Schuljahr 2005/06 legt die Daadener Schule einen großen Schwerpunkt auf die Berufsorientierung. Aus dem damaligen Entlassjahrgang konnte nur etwa jeder vierte Schüler in ein betriebliches Aubildungverhältnis starten. Wenn auch die angespannte wirtschaftliche Lage ihren Teil dazu beigetragen hatte, so war doch die Schule überzeugt, dass mehr zu erreichen sei.

Mehrere Komponenten sollten Änderung schaffen:

Einrichtung des Projekts „Job-Fux“

enge Vernetzung zwischen Schule, Schulträger und der Industrie- und Geschäftswelt
durch regelmäßigen Austausch

Neukonzeption des Fachs „Arbeitslehre“

regelmäßige Betriebsbesichtigungen in Kleingruppen

Betriebsbesichtigungen und Gesprächsaustausch der Lehrer und Betriebe bzgl.AnforderungenAusbildungsbeginn, Erwartungshaltungen und Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler u.a.

Inzwischen kann die Daadener Schule eine sehr positive Bilanz ziehen. In den zurückliegenden Jahren konnten zwischen 60% und 70 % der Daadener Schulabsolventen direkt in eine betriebliche Ausbildung starten. 2005 waren es gerade mal 25 %.
Von den Absolventen in diesem Sommer hatten lediglich 15 % keine klare Perspektive.

Die Daadener Schule ist Schwerpunktschule und nimmt damit auch Kinder mit besonderen Lerndefiziten auf. Drei Mädchen, auf die dies zutrifft, nehmen am Praxistag teil. Gerade sie sind besonders motiviert, ihre starken Seiten zu zeigen und damit einen eigenen Beitrag dazu zu leisten, ihren Weg in eine Ausbildung zu ebnen.

Dieser Beitrag wurde am Samstag, 13. September 2008 um 14:32 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Aktuell abgelegt.

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