19 Acht- und Neuntklässler zeigen Flagge gegen Gewalt

Bericht über das Seminar „Die Welt, in der wir leben: Jugendliche in der Auseinandersetzung mit Gewalt und aktiver Teilnahme in der Gesellschaft“ im Europahaus Bad Marienberg

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    Auch ernste Fragen kann man mit mit Spaß am Spiel beantworten: Wie kommen Steffi und Anne am besten über die Brücke – mit Draufhauen oder Rücksichtnehmen?

Es ist schon zu einer guten Tradition geworden an der Hermann-Gmeiner-Schule: Jedes Jahr im Frühjahr nimmt eine Schülergruppe von 20 Acht- bzw. Neuntklässlern an dem jährlich im Europahaus angebotenen Antiaggressionstraining teil.
Gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und unterstützt vom Förderverein der Schule sollen sich die Jugendlichen mit dem Thema Gewalt und was man dagegen tun kann auseinandersetzen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Bedrohung durch die rechte Szene, die bekannterweise im Westerwald Fuß zu fassen versucht. Sehr anschaulich wurde die Brutalität und Gewaltbereitschaft Rechtsradikaler durch den Filmbeitrag „Killer Boots“ vermittelt, der den Leidensweg eines von Skins mit Springerstiefeln zusammengetretenen jungen Mannes zeigte. Die Schüler waren betroffen darüber, die Tat aus der Sicht des Opfers zu erleben, andererseits aber die sachliche Schilderung der Täter zu hören.

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    In Rollenspielen konnten Joshua und Ren? erfahren, wie man sich als wehrloses Opfer fühlt.
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Diese Betroffenheit in aktive Ablehnung von Gewalt umzuwandeln und den Schülern Verhaltensweisen und Empfehlungen für den Umgang mit Gewalttätern an die Hand zu geben war die Aufgabe des Seminarleiters Horst Schneider, Diplom-Sozialwissenschaftler und Mitarbeiter des Jugendamtes der Kreisverwaltung Altenkirchen. Vor allem in Rollenspielen ließ er die 13 Mädchen und 6 Jungen sowohl Täter- als auch Opferrolle erfahren und erarbeitete in Gruppengesprächen die jeweilige Gefühlslage der Beteiligten.
Das Ziel, eine größere Bewusstheit im Umgang mit Gewalt unterschiedlichster Art zu schaffen, wurde erreicht. Auch konnten die Schüler erfahren, wie die Gruppe innerhalb der vier Tage zu einer Gemeinschaft zusammenwuchs, was nicht zuletzt an der guten Unterbringung und Betreuung durch das Europahaus lag.

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    Gemeinschaft macht stark – hier konnte es im positiven Sinne erlebt werden.

Die beiden begleitenden Lehrerinnen Carmela Schmitz und Gabriele Zöller, die auch das Streitschlichterprogramm der Schule betreuen, werden wohl auch im folgenden Jahr keine Schwierigkeiten haben, Teilnehmer zu finden.

Dieser Beitrag wurde am Montag, 07. April 2008 um 16:59 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Aktuell abgelegt.

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