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800 Jahre Daaden
Für eine lebendige „Werbung“ für ein ebenso lebendiges Doppeljubiläum sorgten alle Schülerinnen und Schüler der Hermann-Gmeiner-Realschule plus in Daaden Ende August. Sie stellten sprichwörtlich die Jubiläumszahlen der Stadt Daaden und ihrem Stadtteil auf dem Schulhof dar. Ohne vorherige Übung reihten sich die über 400 Schülerinnen und Schüler zuerst in die „800 Jahre Daaden“ und danach in die „675 Jahre Biersdorf“ ein.
675 Jahre BiersdorfMöglich war dies durch eingewiesene Ordner aus den Klassen 10A und 10B, die die Schüler gekonnt auf ihre Plätze dirigierten. Danach mussten alle gut stillhalten, damit das Gesamtbild von oben fotografiert werden konnte.
Man glaubt nicht wie regungslos weit über 400 Schüler sein können, wenn es um eine gemeinsames Projekt geht (inklusive Trikotwechsel!). Die so entstandenen Bilder beweisen diesen Teamgeist. Idee zu dieser pfiffigen Aktion hatte Stadtbürgermeister Walter Strunk, denn er wollte ein „lebendiges Bild als Symbol für die lebendige Geschichte“ beider Orte. Die Jubiläumszahlen hatte am Vortag Schulleiter HaJo Laubenthal mit Hilfe seines Kollegen Lars Limbach auf den Schulhof aufgezeichnet.
Stadtbürgermeister Strunk war mit dem Ergebnis sichtlich zufrieden und überreichte als „Dankeschön“ eine kleine Spende an die Schulgemeinschaft. Wir freuen uns auf das vor uns liegende Jubiläumsjahr 2019!Junge Künstler feiern das Jubiläum mit Luftballons-historischen Fachwerkhäusern und viel Konfetti!
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In der MuKu Gruppe Bühnenbau (Frau Hust) wurde fleißig zur 800-Jahrfeier Daadens gemalt. Ob mit Bleistift, Filz- oder Buntstift wurden „Geburtstagskarten“ für die „Jubilarin“ aufs Papier gebracht. Mal sehen wir bekannte Fachwerkhäuser oder in der Jubiläumszahl: die Evangelische Kirche samt „Hahne-Engel“. Vor allem bunt sollte es hergehen in den Tagen vom 29.08.2019-01.09.2019 und so wurden manche Bilder mit ganz viel Konfetti geschmückt. Auch Luftballons, ein Hinweis auf den Ballonwettbewerb am 29.08.2019 bei „Daaden for Kids“, durften nicht fehlen.
Na dann: „HAPPY BIRTHDAY DAADEN“ von der MuKu Gruppe der Klassen 6 und der Schulgemeinschaft!
Text/Fotos: Lars Limbach
IMPRESSIONEN VON UNSEREM MITTELALTERSTAND AUF DEM FONTENEY-LES-FLEURY PLATZ
<blockquote>Die 800-Jahrfeier war in jeder Hinsicht ein voller Erfolg. Am Stand unseres Fördervereins konnte man Leckeres vom Schwein („Pulled Pork“ vorbereitet von Frau Susann Theis) mit Krautsalat, Barbecue Sauce und Brötchen genießen. Beim Verkaufsteam unserer Schulgemeinschaft (Förderverein-Schulelternbeirat-Lehrer-Schüler), gekleidet in weiß-rote Rittergewänder, wurden auch gekühlte Getränke gereicht. Ein paar Meter weiter erhob sich dann eine Kulisse ganz besonderer Art: Lehrer Jochen Meier hatte diese im Kunstraum unserer Schule geschaffen. Er übertrug die Darstellung des Hohenseelbachskopf auf ein großes Tuch. Der von ihm und unserem Hausmeister, Manfred Gawlik, gebaute Marktsstand bekam so einen perfekten Hintergrund. Ebenso entwarf er das „Standbanner“ (nach dem Vorbild von Kira Litau – SMV 2018). Lehrer Joachim Reichert hatte eindrucksvolle Schilde der Trierer und Hohenseelbacher entworfen und gebaut. Ebenso durfte ein passender Waffenständer für die Hellebarden nicht fehlen, die von unseren Schülern im Projektunterricht gebaut wurden. Aus dem Fundus von Geschichtslehrer Lars Limbach konnten Schüler und Lehrer sich ganz original in eine Ritterkluft kleiden. Auch schlug er so manchen Knappen zum „waschechten“ Ritter oder mutige Zofen zum Edelfräulein. Wer „Böses“ im Schilde führte, fand sich schnell im selbstgebauten Pranger (Manfred Gawlik) wieder. Besondere Düfte kamen von den gebundenen Trockensträußen aus Wiesenblumen. Diese hatten Kolleginnen mit Lehrerin Katharina Steinen gebunden. Aus ihrer Schneiderwerkstatt stammten auch die vielen Decken und Schals. Bunte Taschen und selbst genähte Geldbörsen steuerte Lehrerin Anne Haas bei. Eine ausgewachsene Buche wurde vom Schulleiter Hajo Laubenthal auf großformatige Pappe gemalt und dann in „Stein verwandelt“ (zu sehen im Theaterstück: „Ritter Heinz“). Ebenso wurden Kartons für die Burgmauer in seinem WPF-Kurs „Malerei“ fertiggestellt. Kräutersalze und aromatische Öle entstanden in der Hauswirtschaftsgruppe von Lehrerin Cordula Nelke-Naber. Glückbringende Dekosteine gestaltete das Schülerteam von Lehrerin Christine Neef. Die Theatergruppe konnte wegen des schlechten Wetters am Vormittag leider nicht auftreten. Sie wird das Theaterstück „Ritter Heinz“ aber am 19.10.2019 (14:30 Uhr) im Daadener-Bürgerhaus (Altenfeier) nochmals aufführen. Auch die Friedensglocke durfte an unserem Stand nicht fehlen. Hier konnten sich die Besucher über die Friedensarbeit unserer Geschichts-AG informieren. Am Ende des stehenden Festumzuges zeigten sich Anke Birk (Vorsitzende unseres Fördervereins), Matthias Stricker (Schulelternsprecher) und Hajo Laubenthal (Schulleiter) sichtlich zufrieden und dankten allen Helferinnen und Helfern. Ein ganz besonderer Dank gilt in dieser Zeit unserem Hausmeister Manfred Gawlik, der Kulissen gestaltet, ganze Burgmauern transportiert und immer mit Rat und Tat bereitsteht!
Die Schulgemeinschaft blickt auf ein gelungenes „Event“ zurück!
Theatergruppe der Klasse 10B begeisterte Klein und Groß!
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Gewitterstimmung in einer schwülen Sommernacht, der Mond steht bleich am Firmament und bescheint aschfahl die Ruine einer Burg. Durch das Gelände quält sich, schwarz gekleidet im Schein seiner Laterne, der Nachtwächter von Seelbach. Zwölf Glockenschläge kündigen Mitternacht und damit auch die Geisterstunde an. „Liebe Leute lasst euch sagen, es hat soeben Mitternacht geschlagen… und alles ist ruhig!“, durchdringt sein lauter Nachtwächterruf die Nacht und wiegt somit die Bevölkerung und das Kinderpublikum im vollbesetzten Daadener Festzelt am Donnerstag, den 29.08.2019, bei der Auftaktveranstaltung der 800-Jahrfeier bei „Daaden for Kids“ in Sicherheit. „Ich weiß so manch schaurige Geschichte über das alte Gemäuer auf dem Hohenseelbachskopf zu berichten! Wollt ihr eine solche Geschichte hören?“ Kinder und Eltern fordern dies mit einem lauten „Ja“ geradezu heraus und so nimmt der Nachtwächter (Lehrer Lars Limbach und Autor des Stücks) das Publikum mit auf eine Zeitreise in das 12. Jahrhundert.
Damit beginnt das Theaterstück „Ritter Heinz – oder die Sage vom Hohenseelbachskopf“ (anmoderiert von Roland Imhäuser) des 17-köpfigen Theaterensembles der Klasse 10B der Hermann-Gmeiner-Realschule plus Daaden.
Vor der Kulisse der Burg Hohenseelbach (auf zwei Mal drei Metern Leinwand von Jochen Meier gemalt) regt sich nun ein etwas verwirrter alter Bettler (Christian Kirchner), der zwar nicht mehr ganz alle seine Gebrechlichkeiten mit seinen Körperteilen zusammenbekommt, aber sofort die Sympathie der armen Seelbacher Bäuerinnen und vor allem die der Zuschauer gewinnt.
Doch die Idylle wird jäh vom Auftritt des Raubritters Heinz von Seelbach (Thorsten Herrmann) und seinen düsteren Mannen (Florian Reichmann und Janne Sturm) unterbrochen, die sich das Bisschen aus der Sammelbüchse des Bettlers unter den Nagel reißen. Mit einem drohenden „Man möge dich strafen!“ verschwindet der Bettler im Verließ der Raubritterburg (aus über 50 bemalten Kartons der Malereigruppe von HaJo Laubenthal), vor der schon ängstlich die Bäuerinnen (Luisa Sommer, Azma Razmeh, Sina Metz, Cacey Arns und Lea Meyer) mit ihren Abgaben warten. „Na, wenn das mal reicht…!“, knurrt Heinz. Auch sie haben unter den Launen des Raubritters zu leiden, der nie den Hals vollbekommt. Seine Frau, die „gute Hilde“ (Nele Bürger), warnt ihren Mann, doch etwas mehr Nächstenliebe walten zu lassen und weniger zu fluchen. „Sonst endet das noch böse!“, fügt sie fast prophetisch hinzu.
Es kommt wie es kommen muss: Die Bauern suchen Hilfe beim mächtigen aber auch schlitzohrigen Bischof Balduin von Trier (Jona Ströhmer).
Der will dem Raubritter das Handwerk legen und droht: „Ich will ihm ein hartes Gericht halten, dem Ritter Heinz, damit ihm das Hören und Sehen vergehen soll.“ So zieht seine Eminenz mit seinem treuen Diener (Lars Weinbrenner), mit Schilden und Hellebarden bewaffnetem Rittervolk (Tamina Benner, Fynn Lichtenthäler, Nina Schuster) und Belagerungsgerät an die Heller. Doch der Raubritter Heinz verspottet den Bischof und prahlt mit seinen Vorräten an Wasser, Brot und natürlich Linsen. Übermütig setzt Heinz noch eins oben drauf: „Du Trierer Depp kommst hier nicht rein! Eher wird der Baum hier erst zu Stein!“
Resigniert zieht sich der Bischof zurück. Doch in der Nacht wird unter Blitz und Donner der Baum (gebaut von Manfred Gawlik und detailreich bemalt von Hajo Laubenthal) wahrhaftig zu Stein und Ritter Heinz bricht daraufhin vom Schrecken gezeichnet zusammen. Dieses „himmlische“ Zeichen spielt nun wiederum Bischof Balduin in die Karten, der den Raubritter am nächsten Tag durch das Henkersbeil hinrichten lassen will.
Doch die Ehefrau von Ritter Heinz wäre nicht die „gute Hilde“, wenn sie sich nicht trotzdem beim Bischof für ihren missratenen Ehemann einsetzen würde. Dieser hält zwar an seinem Urteil fest, doch will er Hilde ziehen lassen. Er gibt sogar gönnerisch ihrer Bitte, dass sie so viel von ihrem Brautschatz, den sie zur Hochzeit bekommen hat, mitnehmen darf, wie sie selbst tragen kann.
Hilde wäre nicht auch noch die „clevere Hilde“, wenn sie dies nicht wörtlich auslegen würde und so steht sie am anderen Tag nicht mit einem Sack Gold und Silber im Burgtor, sondern trägt ihren Mann Huckepack am verblüfften Henker (Robin Schlosser) glatt vorbei und erwidert dem Bischof ganz cool: „Nun setz dich mal auf deinen Stuhl! Mal locker durch die Hose atmen, was willst du andres denn erwarten? Du hast´s erlaubt, hier steht´s genau!“ und hält ihm seinen unterzeichneten Freibrief unter die Nase. Nun dämmert es dem Bischof, der sich schon ganz als Sieger gesehen hatte, dass Hilde ihn mit seinen eigenen Worten ausgetrickst hat. Doch steht er zu seinem Wort und lässt die beiden auf nimmer Wiedersehen ihres Weges ziehen. Danach wird die Burg durch seine Ritter bis auf die Grundmauern zerstört. Aber keine Angst, die inhaftierten Bauern und vor allem der Bettler können sich aus den Trümmern des Verlieses befreien.
So steht zum Schluss das hervorragende Theaterensemble, welches das heitere Schauspiel in Rekordzeit einstudierte, gesund und munter auf der Bühne und verbeugt sich vor dem laut applaudierenden Publikum. Lehrer Roland Imhäuser lässt die Schauspieler nochmals einzeln vortreten, ebenso den Nachtwächter und Autor des Theaterstückes, Lars Limbach.
Die Darsteller danken herzlich Herrn Imhäuser und Frau Reetz-Link für die Regieführung und ganz besonders den Kulissen- und Requisitenbauern (Jochen Meier, der Kunstgruppen von Regina Metz und Hajo Laubenthal, der Projektgruppe Hellebarden-Ritterschilde von Joachim Reichert), der Schneiderin der Trierer-Ritterkostüme (Katharina Steinen) und vor allem unserem Hausmeister Manfred Gawlik für all ihre Unterstützung, durch die das Stück auch optisch ein voller Erfolg geworden ist.
Die Schulgemeinschaft ist stolz auf ihre Theatergruppe der Klasse 10B und dankt allen Helferinnen und Helfern, die zum Gelingen des Schauspiels beigetragen haben!
Text: Lars Limbach
Fotos: Hannes Johne und Jonathan Trippler
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