Geschichte

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AG Friedenserziehung-Geschichte zu Besuch beim 12. Demokratietag  im Mainzer ZDF: „DENK-MAL – Wir sind Europa!“

Besucher und Politiker honorierten die Schülerarbeiten für ein friedliches Europa

Mainz/Daaden

Die Arbeitsgemeinschaft Friedenserziehung und Geschichte der Hermann-Gmeiner Realschule plus reiste mit schwerem Gepäck zum 12. Demokratietag nach Mainz. Freitags zuvor hatte man bereits das mobile Denkmal zum Kongresszentrum des Mainzer ZDF transportiert und dort aufgebaut. So entstand ein eindrucksvoller Messestand zum Thema: „DENK MAL – Wir sind Europa“, der die Besucher zum Verweilen, zu intensiven Gesprächen und zum Mitmachen einlud.

Der 12. Demokratietag im Konferenzzentrum des ZDF stand diesmal unter dem Motto: „Mein, dein, unser Europa?!“. Somit passte die diesjährige Arbeit der AG wunderbar in das Konzept.

Zunächst wurden die Schüler durch den Geschichtsunterricht inspiriert für den Wert des europäischen Miteinanders sensibilisiert. So richtig greifbar wurde der europäische Gedanke, als man die Schlachtfelder von Verdun besuchte. Hier verstanden die Jugendlichen: Deutschland kann nicht ohne Frankreich und Frankreich nicht ohne Deutschland und: Aus Erzfeindschaft ist eine Schicksalsgemeinsaft, ja sogar Freundschaft geworden. Beide Länder verfolgen dadurch den Gedanken eines friedlichen Europas.

Genau diese Erkenntnis, wurde von den Schüler/Innen an ihrem Messestand aufgegriffen und die Arbeit der letzten 2 Jahre in prägnanten Episoden dargestellt. Vom Bau des DENK-MALS und dem ersten Einsatz am Volkstrauertag 2016 über die Erinnerung an Helmuth Kohl bis zum „europäischen Mitmach-DENK-MAL“ mit dem Bekenntnis: „Wir sind Europa!“ für den 12. Demokratietag in Mainz.

Zuvor hatte man gezimmert, gestrichen, Bild- und Textauswahl getroffen, Fotos gedruckt, ein Logo kreiert und  Buttons vorbereitet. Rund 600 Holzsterne wurden für die Aktion „vergoldet“. Ausgestattet mit zwei digitalen Bilderrahmen und „bespielbaren“ Seitenflächen, lud das DENK-MAL regelrecht dazu ein, seine Gedanken „über Europa“ auf die Sterne zu schreiben und diese dann auf dem „blauen freien Himmel Europas“ zu befestigen. Dass sich sowohl erwachsene Besucher als auch die Jugend von heute massiv Gedanken über Europa machen, konnte man an gut 400 Sternen am DENK-MAL ablesen. Gedanken wie: Frieden, Freundschaft, Solidarität, Familie, Einheit, Zukunft der Jugend, Freiheit… u.v.m. war zu lesen. Aber auch Kritikpunkte wie: zu viel Bürokratie, Ungleichgewicht, mehr Verantwortung von manchen Staaten, Egoismus, …. etc. klangen an, denn auch diese Aspekte gehören zu einem freien Europa, welches an den Kritikpunkten wachsen kann. Ebenso konnte man sich seinen eigenen Button herstellen und sein Statement mit dem Logo: „Denk-Mal, wir sind Europa“ sichtbar nach außen tragen.

Der Messestand der Hermann-Gmeiner- Realschule plus blieb auch den anwesenden Politikern nicht verborgen und so ließ sich auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Frau Malu Dreyer von den Schülerinnen und Schülern der Arbeitsgemeinschaft über das Projekt „DENK-MAL – Wir sind Europa“ informieren und zur Gestaltung eines Sterns und Buttons inspirieren. Sie zeigte ihre Begeisterung für die zukunftsweisende Arbeit der  Jugendlichen und lobte auch im Gästebuch: „Toll, dass Ihr am Demokratietag mitmacht! Wir brauchen engagierte, junge Leute wie euch!“

Ebenso bestätigte dies der rheinland-pfälzische Vorsitzende der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) Klaus Peter Hammer: “Ich bin sehr beeindruckt von eurem Engagement für den Frieden in Europa. Euer Stand und eure Arbeit ist ein toller Beitrag, dass noch mehr Menschen darüber nachdenken, wie wichtig der Frieden in Europa für uns ist. Macht weiter so!“

Auch die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Frau Dr. Hubig nahm sich viel Zeit für eine anregende Diskussion mit den Schülerinnen und Schülern. Ihr fiel besonders der Anklang des Denk-Mals bei den jüngsten Besuchern des Demokratietages auf und äußerte, dass mit der Arbeit „genau der Nerv der Zeit“ getroffen sei.

Zudem begrüßte auch Herr Hendrik Hering, der rheinland-pfälzische Landtagspräsident, den Einsatz der „Westerwälder Delegation“ für den europäischen Frieden und ließ sich eingehend über die Fahrt nach Verdun aufklären.  

„Ich habe die Arbeit der Geschichts-AG kennengelernt und war total beeindruckt! Es ist eine tolle Leistung, die ihr erbringt und ein super Engagement, das ihr in eurer Freizeit zeigt! Ich bin gespannt auf Weiteres! Danke!“ So lautete die Zusammenfassung von Dr. Jürgen Kost, Leiter des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften am ILF Mainz. Viele gute Gespräche und Begegnungen prägten den Tag der Schülerinnen und Schüler, die auch an den Ständen der übrigen Aussteller viele neue Ideen und Informationen sammeln konnten. Für die Schülerinnen und Schüler sowie für die beiden betreuenden Lehrer Lars Limbach und Simon Imhäuser war es ein sehr spannender, informativer und beeindruckender 12. Demokratietag in Mainz. Gut gelaunt und stolz auf das Ergebnis trat das AG-Team dann die Heimreise an.

Die Schüler resümierten anschließend:

„Ich hätte nicht gedacht, dass so viele unseren Stand besuchen und sich informieren wollen!“

„Die Gespräche mit den Politikern fand ich besonders spannend. Sie haben sich wirklich für unsere Arbeit interessiert!“

„Diese Gemeinschaftsaktion hat sich in jedem Fall gelohnt. Nächstes Jahr sind wir wieder dabei!“

 

 

Schüler bekannten „Flagge“ zur deutsch-französischen Freundschaft und einem friedlichen Europa!

„PLUS JAMAIS LA GUERRE! – NIE WIEDER KRIEG“

60 Schüler der Klassenstufe 8 besuchten Verdun

Die Schüler/Innen der Hermann-Gmeiner-Realschule plus aus Daaden, bekannten sprichwörtlich „Flagge“ zur Deutsch-Französischen Freundschaft und dem europäischen Friedensgedanken.

Der erste Weltkrieg endete im November des Jahres 1918. Über 100 Jahre ist die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts nun schon her und dennoch spüren wir seine Auswirkungen bis in unsere eigene Gegenwart. Viele grausame Schlachten wurden im ersten Weltkrieg geführt, in einem Krieg, in dem die Menschlichkeit und eine ganze Generation verloren gingen. Ein Name ist in das Gedächtnis Europas und speziell der Länder Frankreich und Deutschland eingebrannt wie kein anderer: „Verdun“. Er steht stellvertretend für den Schrecken und die Sinnlosigkeit von Krieg und das unendliche Leid. Als Mahnmal für die Völker der Welt: Frieden zu halten. Mittlerweile ist Verdun zu einem Ort der des Gedenkens und der Versöhnung geworden. Dieser Geschichte vor Ort nachzuspüren und zu verstehen, hatten sich die 60 Schülerinnen und Schüler zum Ziel gemacht.

Besucht wurden der französische Nationalfriedhof mit den über 15.000 Kreuzen, das Gebeinhaus mit 130.000 unidentifizierten französischen und deutschen Soldaten. Auch das Fort Douaumont wurde besucht und dem (Über)Leben der Soldaten in dieser unterirdischen Anlage nachgespürt. Das total zerstörte Dorf Fleury spiegelte die absolute Zerstörungskraft des technisierten Krieges wieder. Abgerundet wurde der Besuch der Schlachtfelder durch den Besuch des „Memorials“ in dem für die junge Generation die Geschichte und das Gedenken an diesen Teil des Krieges, teils interaktiv oder mit originalen Hinterlassenschaften der Soldaten bemerkenswert lebendig wurden.

 

Die Klassenstufe 8 vor dem gewaltigen Gebeinhaus auf dem Douaumont. Das Gebäude symbolisiert gleichzeitig ein Schwert, eine Granate und ein ein Kreuz.

Kanzler der Einheit auf DENK-MAL gewürdigt: Schüler der AG-Friedenserziehung-Geschichte gedenken
„Kanzler der Einheit“

Bericht Juli 2017

Die Schüler der AG-Friedenserziehung: (l.) Jannik Brüning, Luis Ermert, Verena Hahn, Pia Schmidt; (m.) Kira Litau, Noah Amesreiter, Jason Aeckersberg, Luca Röcher; (h.r.) Hannes Johne, Collin Limper, Tabea Enns, Lucas Reihs und Antonia Evers.

Schon lange hatte man in der AG-Friedenserziehung der Hermann-Gmeiner-Realschule plus Daaden darüber nachgedacht, wie man der Schülerschaft wichtige Gedenktage, historische/aktuelle Ereignisse oder wichtige Personen durch ein kurzes informatives „Blitzlicht“ näherbringt.

Es sollte nicht zu überladen, sondern eher ein kleiner Denkanstoß, eine Initialzündung, zum: „Mehr wissen wollen“ – ein: „Denk mal drüber nach!“ sein. Diese Idee nahmen die beiden betreuenden Lehrer Lars Limbach und Simon Imhäuser gerne auf und so wurde der Plan eines an vielen Orten einsetzbaren, mobilen Denkmals am Zeichenbrett entwickelt und mit Hilfe von Manfred Gawlik (Hausmeister) umgesetzt. Der Name DENK-MAL und seine Doppeldeutigkeit ist von den Schülern bewusst gewählt.
Der Tod des Altkanzlers Helmut Kohl am 16.06.2017 gab diesmal den aktuellen Anlass, die Gedächtniswand zu gestalten. Denn gerade den jüngeren Schülern ist der „Kanzler der Einheit“ weniger bekannt und erscheint meist erst in Klasse 9/10 in den Geschichtsbüchern. Doch prägte der große Rheinland-Pfälzer seine Zeit und unsere Epoche maßgeblich für das Leben in Deutschland und in einem freien, demokratischen und vereinten Europa. Gerade die Schrecken des 2. Weltkrieges und die darauf folgende Teilung Deutschlands, der Kalte Krieg, prägten seine Person und damit sein Handeln für Freundschaft, Frieden und Einheit. Nicht ein deutsches Europa war sein Gedanke, sondern ein europäisches Deutschland. Landesvater von Rheinland-Pfalz, „Der Handschlag von Verdun“, die deutsch-französische Freundschaft, das Treffen mit Michail Gorbatschow, der Mauerfall und nicht zuletzt die Wiedervereinigung sind nur einige historische Stationen des Wirkens Kohls, welche wir „Älteren“ in unserer Jugend als Geschichte in „Echtzeit“ erleben durften.

Diese Stationen sind auf dem DENK-MAL abgebildet und liefern Grund für Fragen, aber auch zum Austausch. Auch ein selbstkritisches Zitat des Staatsmannes ist zu finden, welches auch die Tiefen in seinem Leben aufzeigt. Ebenso liefert das DENK-MAL Gelegenheit um Abschied von einem „Glücksfall für Deutschland“ und einem „Großen Europäer“ zu nehmen.

Den ersten Einsatz erfuhr das DENK-MAL an der Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag 2016, den die AG in alter Tradition in der Daadener Kirche gestaltete. Unter dem Motto: „DENK MAL, heute ist Volkstrauertag“ wurde die mobile Gedächtniswand eingeweiht. Hier konnten Besucher ihre Gedanken zum Volkstrauertag notieren und für alle sichtbar an der Wand befestigen. Das „DENK-MAL“ wurde danach im Vorraum der Kirche aufgestellt, so dass die Denkanstöße für alle lesbar waren.

Das DENK-MAL soll auch in Zukunft DENKanstöße und Gesprächsanlässe geben, Lust auf mehr Wissen, aber auch Zeit zum Versammeln und Gedenken geben. So erfüllt das mobile DENK-MAL seinen Zweck ganz im Geiste Kohls, der sagte: „Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten.“

Auf historischen Pfaden durch die Daadener Geschichte – Schüler der Klasse 8b der Hermann-Gmeiner-Realschule plus Daaden waren unterwegs mit dem Arbeitskreis Heimatgeschichte -Daadener Land

Bericht April 2017

Die Schüler und Schülerinnen der Klasse 8b der Hermann-Gmeiner-Realschule-plus Daaden bekamen eine ganz besondere Gelegenheit, sich Heimatgeschichte einmal vor Ort zu „erlaufen“. Den Kontakt hatte zuvor Herr Ulrich Meyer zu Klassenlehrer Lars Limbach hergestellt, der diese Einladung mit seinen Schülern gerne annahm.

Um 9:00 Uhr wurden die Schüler vor der evangelischen Kirche von Herrn Ulrich Meyer (Geschichtsverein Daaden) herzlich empfangen. Von dort aus startete der historische Rundgang durch die Stadtgeschichte Daadens.

Gleich zu Beginn erfuhr man, dass das Daadener Land schon sehr früh besiedelt wurde, was mit dem Reichtum an Wald und Erz zu tun hatte. Der Ort „Dadene“ (Daaden) wurde erstmals 1219 urkundlich erwähnt, ist aber vermutlich wesentlich älter.
Ein Wahrzeichen von Daaden stellt die evangelische Barockkirche dar, deren Kirchturmspitze eine besondere Wetterfahne ziert: Den „Hahnengel“. Dessen Entstehungsgeschichte begeisterte die Schüler ebenso wie die wechselvolle Baugeschichte der Kirche, wobei der Turm noch den ältesten Teil des später zwischen 1722 und 1724 neu errichten Bauwerkes darstellt.

Weiter ging es durch die „Altstadt“, vorbei an den ältesten Fachwerkhäusern. An den Dachfirsten und Balken konnten Botschaften, Sinnsprüche und Bilder bäuerlichen Lebens aus der Vergangenheit von den Schülern enträtselt werden. Durch die Mittelstraße gelangten die Jugendlichen dann zum Bürgerhaus. Hier erschlossen sich die Schüler das im Boden eingelassene Ortswappen durch die jeweiligen Attribute.
Herr Meyer erläuterte vor Ort die Geschichte „der alten Post“ welche ursprünglich Sitz des gräflichen Oberamtmannes von Schütz gewesen ist und später über 70 Jahre die Post beherbergte. Heute befindet sich dort das Heimatmuseum, welches auch von Schülergruppen der Hermann-Gmeiner-Schule besucht wird.
Am alten „Gerichtsgebäude“ angelangt, wurde auch die Kriminalgeschichte von Daaden aufgerollt und auf das kleine Gefängnis („Bollesje“) verwiesen, welches heute noch in Ansätzen im Keller des heutigen Rathauses existiert.
Die schwierige, und für uns heute „veraltete“ medizinische Versorgung zu Kriegszeiten, wurde wieder lebendigt, als die Gruppe am Standort des früheren Krankenhauses anlangte. Ebenso erstaunlich war es, dass Daaden früher über mehrere Schulen verfügte.
Auf dem Rückweg überquerte die Gruppe mehrmals „unbewusst“ die Daade, die heute zum großen Teil unter der Stadt hindurchgeführt wird. Leider ist der Charme des alten „Bachgeländers“ oder der Bleichwiesen an den Ufern der offenen Daade nur noch auf alten Fotos und in Geschichten erhalten. Zurück in der evangelischen Kirche, erfuhr die Gruppe noch einiges über die Innenausstattung des Gebäudes. So auch über den Sinn des engen und unbequemen Gestühles, welches ein „Wegnicken“ im Gottesdienst auch heute noch unmöglich macht. Feudaler hatten es da die adligen Herren, die eine abgetrennte „Loge“ ihr Eigen nennen konnten.

Interessant war auch die Erklärung über die verschiedenen Emporen und der damit ortsgebundenen Sitzordnungen, den vererbbaren Sitzplätzen mancher Familien oder die Besonderheiten der Kanzel. Auch das Leben und Wirken der Pfarrer im Laufe der Jahrhunderte wurde eindrucksvoll entfaltet.
Nach diesen umfangreichen Informationen gab es eine kurze Pause, in der sich gestärkt werden konnte.
Den Abschluss bildetet eine „Fotoreise“ durch Daaden und Umgebung, bei der Ulrich Meyer nochmals die „Zeitmaschine“ anwarf. Die Schüler fanden es bemerkenswert, was sich in knapp 100-50-30 Jahren in einem Ort verändern kann und waren von den Originalaufnahmen aus alter und neuer Zeit fasziniert. Neben der Ortsgeschichte erfuhren die Schülerinnen und Schüler, unterstützt durch alte Aufnahmen, einiges über Bräuche und Brauchtum von Daaden. So wurde das „Tellertragen“ zur Weihnachtszeit genauso lebendig wie das Osterbrauchtum. Aber auch Freud und Leid wurden beleuchtet. So wurden auch die Bräuche von der Taufe bis zum Leichenzug lebendig.
Man könnte an dieser Stelle noch vieles mehr berichten, doch ein Schülerkommentar am Ende des historischen Rundganges brachte es auf den Punkt:
„Man kann sich die Geschichte von Daaden durchlesen. Schöner ist es jedoch, sie vor Ort beigebracht zu bekommen.“
Alle Schüler betonten bei der Nachbearbeitung, dass es wichtig sei, über die eigene Heimat und deren Geschichte Bescheid zu wissen. Denn diese Geschichte(n) fördert die eigene Identität und das Bewusstsein für die eigenen Wurzeln in einer schnelllebigen und globalisierten Welt. Deshalb sind solche „historischen Rundgänge“ vor der eigenen Haustür eine wertvolle Bereicherung für den schulischen Unterricht. Wir werden mit Herrn Meyer und dem Arbeitskreis Heimatgeschichte – Daadener Land in Verbindung bleiben und freuen uns auf weitere gemeinsame Aktionen! Denn: Es gibt noch viel zu entdecken!

Ein herzliches Dankeschön an Herrn Ulrich Meyer und den
Arbeitskreis Heimatgeschichte -Daadener Land!
Ihre Klasse 8b mit Herrn Limbach und der Hermann-Gmeiner-Realschule plus Daaden!

„Habt ein besseres Gedächtnis“ – Fahrt der Klassen 8c und 10a nach Verdun

Berich Mai 2014

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Vorbereitet und begleitet wurde das Projekt von Lehrer Lars Limbach (Mitte links) und Lehrer Simon Imhäuser (rechts außen)

Knapp 100 Jahre ist es her, dass der europäische Kontinent und Teile der Welt in einen kriegerischen Abgrund unermesslichen Ausmaßes gerissen wurden. Die Rede ist vom 1. Weltkrieg, der uns zeitlich so weit entfernt scheint, wie die Strecke zum Mond.

Dennoch hat gerade diese Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts Europa, die Welt, seine Menschen und unsere Zeit nachhaltig geprägt. Ein Name ist in das Gedächtnis Europas und speziell der Länder Frankreich und Deutschland eingebrannt wie kein anderer: „Verdun“. Er steht stellvertretend für den Schrecken und die Sinnlosigkeit von Krieg und das unendliche Leid. Als Mahnmal für die Völker der Welt: Frieden zu halten. Mittlerweile ist Verdun zu einem Ort der des Gedenkens und der Versöhnung geworden.
Geschichte(n) vor Ort auf den Grund gehen und zu begreifen, dazu diente eine jahrgangsübergreifende Studienfahrt der 8c und 10a der Hermann-Gmeiner-Realschule plus Daaden, die Geschichtslehrer Lars Limbach initiierte, plante und durchführte.

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Im Vorfeld wurden im Rahmen eines Projekttages die Gründe für das Ausbrechen des 1. Weltkrieges vertieft und über die Sinnlosigkeit der grausamen Auseinandersetzungen rund um Verdun diskutiert. Schließlich reifte innerhalb der Schülergemeinschaft die Erkenntnis: Das friedvolle Zusammenleben der Menschen ist damals wie auch heute ein unschätzbares Gut!
Am Montag, dem 31.03.2014, startete die Schülergruppe unter der Leitung der beiden Lehrer Simon Imhäuser und Lars Limbach, morgens um 4 Uhr Richtung Verdun. Erster Anlaufpunkt war der deutsche Soldatenfriedhof bei Étain unweit der Stadt Verdun. Hier bekamen die Schüler einen ersten Eindruck von der immensen Opferzahl. Aber nicht nur die Anzahl der deutschen Namen auf den je nach Religionszugehörigkeit gestalteten Grabsteinen beeindruckte die Teilnehmer, sondern auch die Feldpostbriefe, die an diesem Ort vorgelesen wurden und einen Einblick in die Gefühlswelt der Soldaten ermöglichten. Den Lernenden wurde bewusst, dass viele ihren Tod vor Augen hatten und nicht mehr zu Frau und Kind, Freundin oder Familie zurückkehrten. Viele liegen auch ohne Namen auf den Friedhöfen um Verdun beerdigt, da sie nicht mehr identifiziert werden konnten.
Von diesem Friedhof aus waren auch die Anhöhen des Forts Douaumont gut zu sehen und somit der beschwerliche Weg, den die Soldaten zurücklegen bzw. erstürmen mussten.
Der Besuch des total zerstörten Dorfes Fleury-devant-Douaumont offenbarte die gewaltige Dimension der Zerstörungskraft bzw. der Materialschlacht, die in den ersten Tagen um Verdun fast unablässig tobte. Lediglich eine Trichterlandschaft ist heute noch von diesem Ort übriggeblieben, wo ansonsten das beschauliche Leben der Landbevölkerung ablief. Nur noch Pfähle markieren die ungefähre Lage von Wohnhäusern, Bauernhöfen, der Schule oder der Bäckerei.
Der Einsatz von Kriegsgerät wurde bei Faubourg Pavé deutlich, wo die Gruppe kleinere Artilleriegeschütze sichten und sich somit einen Eindruck vom Kampf „Maschine gegen Mensch“ bilden konnte. Nicht zu erfassen hingegen bleibt das daraus resultierende anonyme Sterben von Menschenmassen.
Die Fahrt durch die Citadelle von Verdun in Kombination mit einer Multimediashow machte es den Schülern möglich, den Grund des Krieges, die Auswahl Verduns und das Leben der Soldaten zu begreifen. Ebenso den Unterschied zwischen Generälen und Mannschaften, wobei erstere meist fern der Front die Einsätze planten und letztere die Auswirkungen dieser Befehle hautnah durchleiden mussten.
Noch eindrucksvoller und intensiver wurde dieses „Begreifen“ der unmenschlichen Situation im Fort Douaumont. Die eigentlich nur für 8oo Soldaten ausgelegte Festungsanlage „beherbergte“ teilweise die Anzahl von 3000. In dieser Enge lebten, aßen und starben die Soldaten unter fast ständigem Beschuss der Artillerie, die keinen Unterschied zwischen Freund oder Feind machte. Unvorstellbare Ängste und hygienische Zustände begleiteten den „Alltag“ der Menschen. Und doch wurde dieser Haufen zertrümmerter Steine erobert und zurückerobert.
„Hier wäre ich verrückt geworden“, so eine Schülermeinung, die das wirkliche Schicksal manches Soldaten widerspiegelte, denn viele wurden nicht nur körperlich verwundet, sondern verloren für den Rest ihres Lebens den Verstand.
Einen emotionalen Höhepunkt bildete der Besuch des französischen Soldatenfriedhofes mit dem dazugehörigen Beinhaus Douaumont. Die gewaltige Anzahl der Kreuze (15.000) ließ die Gruppe im Schweigemarsch den Hügel hinauf zum Mahnmal gehen. Von hier wurde die Dimension des Friedhofes noch deutlicher. Auch die Erkenntnis, dass im Beinhaus nochmals 130.000 nicht identifizierte französische und deutsche Soldaten ihre gemeinsame letzte Ruhe gefunden haben, ließ die Gruppe noch mehr in Ehrfurcht verweilen.
Den Abschluss bildete für die Schülergruppe das Verweilen an einem besonders friedvollen Ort:
Rund um die Gedenktafel, an dessen Platz Helmuth Kohl und Francois Mitterand am 22.09.1984 durch ihren Händedruck ein unvergessliches Symbol der Versöhnung hinterließen und gleichzeitig einen weiteren Stein für die deutsch-französische Freundschaft legten, bildeten die Teilnehmer einen Halbkreis. Herr Limbach fasste stichhaltig die Erlebnisse des Tages zusammen und lud die einzelnen Schüler und Lehrer ein, in der Stille der eigenen Gedanken, einen kleinen Friedenszweig als symbolischen Akt für ein friedvolles Miteinander um die Gedenktafel zu legen. Zuvor legten die Acht- und Zehntklässler einen größeren Zweig an dieser Stätte nieder, der die Räume der beiden Klassen bereits im Vorfeld als „Friedenszweig“ zierte und die geplante Symbolhandlung ankündigte. Damit wurde der Kreis zum Heute geschlossen und alle verharrten eine ganze Weile im stillen Gedenken.
Während der Fahrt informierten neben Lars Limbach immer wieder einige Schülergruppen über interessante Daten und Fakten der Gedenk- und Schauplätze, nachdem sie im Vorfeld intensiv recherchierten. Somit wurden Informationen aus den eigenen Schülerreihen lebendig vermittelt.
Beeindruckt von diesem Hintergrundwissen – aber auch von den tiefgreifenden und aufrührenden Eindrücken vor Ort – fassten die Schüler ihre Erkenntnisse später im Unterricht schriftlich zusammen.
Folgende Zitate zeugen von der Tatsache: Durch diese Fahrt nach Verdun wurde Geschichte lebendig, denn Lehren können nur diejenigen ziehen, die auch begreifen
„Es hat mich gewundert, wie ein Ort so grausam und doch friedlich zugleich sein kann.“
„Ein Mensch ist schlau, viele Menschen sind dumm.“
„Wir Menschen sind doch alle miteinander verbunden. Warum tun sich Bruder und Schwester so etwas an?“
„Bei diesem Krieg gab es keine Gewinner – nur Verlierer!“
Selbstverständlich wird die Fahrt auch nachbereitet und soll für die Schulgemeinschaft in Form von Bildern und authentischen Erfahrungsberichten dokumentiert werden. Damit soll das Gedenken an diese Zeit, den Ort und vor allem an die vielen unnötigen Opfer auch heute wach gehalten werden, damit sich Geschichte nicht wiederholen muss. Denn „habt eine besseres Gedächtnis“ (Zitat Erich Kästner) bedeutet auch, aus dem Gedenken den Mut zum friedlichen Miteinander wahr werden zu lassen.

Von Senatoren, Legionären und Co. – Aus dem Leben eines römischen Legionärs

Bericht April 2012

Das Römerkastell Saalburg bei Bad Homburg besuchten kürzlich alle Siebtklässler zum Abschluss ihres Unterrichtsprojektes „Die Römer“.
Die Entstehung und Ausdehnung des römischen Reiches, die Lebensgewohnheiten römischer Familien und die Machtverhältnisse im „alten Rom“ gehörten zu den Themen. Es gab auch praktische und kreative Aufgaben, so konnten sie eine Tunika (römisches Gewand) nähen, ein Mosaik gestalten oder das Modells eines römischen Stadthauses, eines Aquäduktes oder eines römischen Tempels nachbauen. Auch echte römische Kochrezepte durften nicht fehlen. Was da so alles reinkam …!

Die Toga eines Senators bestand aus Stoffbahnen von mehr als 5 Metern Länge, das zeugte von seinem Reichtum.

Vor fast 2000 Jahren drangen römische Truppen weit in germanisches Land vor; der Limes und etliche Ausgrabungen entlang des Rheins und der Donau zeugen noch heute vom Leben in den römischen Provinzen. Die Besichtigung der Saalburg, die übrigens keine Burg wie etwa die Freusburg, sondern ein Auxiliar- (also Hilfs-)lager römischer Legionäre war, bot den Schülern einen Einblick in das wirkliche Leben der römischen Soldaten. Sie sahen sich die Unterkünfte der Soldaten, die Principia, in der sie selbst militärische Übungen ausführten, sowie das Fahnenheiligtum an. Höhepunkt war jedoch die Vorführung römischer Trachten mit den Schülern als „Models“.

Noch ahnt Florian nicht, wie schwer so ein Kettenhemd war…


Hier erfährt Florian aus der 7d hautnah, wie schwer 40 Kilo Ausrüstung und Marschgepäck eines Soldaten wogen. Welche Farben den Senatoren und einfachen Sklavinnen vorbehalten waren, zeigen Liza (7d) und Leon (7a).

Im Gespräch: Pogromnacht 09.November 1938 – Landtagsabgeordneter Dr. Matthias Krell besuchte die Klasse 10a

Bericht v. November 2008

Die Geschehnisse der Pogromnacht vom 9.November 1938 standen im Mittelpunkt eines politischen Gesprächs der Klasse 10a mit
dem Landtagsabgeordneten Dr. Matthias Krell. Bereis zum sechsten Mal besuchten Landtagsabgeordnete die Schulen im Land.

Dr. Matthias Krell stellt sich den Fragen der Schülerinnen und Schüler.
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Ziel ist dabei, mit den jungen Menschen ins Gepräch zu kommen über das, was den jüdischen Mitbürgern in der Zeit des Nationalsozialismus widerfahren ist. Es geht um die Sensibilisierung für das Leid der Menschen und darum, ein Gespür dafür zu entwickeln, wo erste Aneichen von Intoleranz und Missachtung der Menschwürde auftreten.
Dieser politische Schulbesuchstag des rheinland-pfälzischen Parlaments ist einzigartig in der Bundesrepublik.

Interessiert und informiert zeigten sich die Zehntklässler.

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Kleines Museum in der Klasse

Bericht v.November 2007

In der Klassenstufe 7 machen die Schülerinnen und Schüler zum ersten Mal Bekanntschaft mit dem Unterrichtsfach Geschichte.
So auch die Klasse 7a. Gemeinsam mit ihrer Lehrerin Lena Daub überlegten sie, ob man die Geschichte nicht „hautnah“ ins Klassenzimmer bringen könnte und zwar in Form eines kleinen Museums. So erging der Auftrag an alle, einmal nachzuforschen, was so alles auf heimischen Speichern lagert….. und da kam tatsächlich einiges zusammen.

Tim, Marisa, Tobias, Alysha und Melina zeigen einige „Exponate“.

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Angefangen von Original-Steinzeitwerkzeugen, die ca. 40000 Jahre alt waren bis hin zum Modell einer ersten Schreibmaschine oder einem Telefon, das noch mit Wählscheibe bedient werden musste – etwas, was im Handy-Zeitalter inzwischen völlig unbekannt ist. Die Schülerinnen und Schüler fertigten Karten an, die die jeweiligen Gegenstände näher beschrieben.

Original-Steinzeitwerkzeuge vom Faustkeil bis zur Speerspitze

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Dann wurde alles aufgebaut und in chronologischer Reihenfolge ausgestellt. Zu Besuch kamen Schüler der Nachbarklasse. Ihnen wurden alle Gegenstände erklärt und man konnte sogar einiges ausprobieren.
So war es ein interessante Erfahrung, einmal festzustellen, wie schwer sich die Typen einer Schreibmaschine vor 100 Jahren drücken ließen im Vergleich zur heutigen PC-Tastatur.

Pascal und Ganime schlüpfen in der Technik einige Jahrzehnte zurück.

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„Film-Fuss-Faszination“
– 40 Jahre Heinmatgeschichte – multimedial –

Bericht von Juni 2004

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im Bild: Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9d mit Lehrerin Helga Hödl (vorne links) und Lehrer Eckhardt Laupichler (vorne 3. von links)
40 Jahre Schließung der Grube Füsseberg – 40 Jahre Knappenkapelle Daaden: Das war den Schülerinnen und Schülern der Klasse 9d Anlass genug, um zu recherchieren, unter welch schwierigen Bedingungen die Bergleute in unserer Heimat lebten und arbeiteten.
Lehrerin Helga Hödl begleitete das Projekt. Unterstützt wurden die Schüler auch von Klassenlehrer Eckhardt Laupichler.
Um sich in das Thema hineinzufinden wurden heimatgeschichtliche Bücher gewälzt und Karten studiert. Es ging aber auch direkt vor Ort zu den Besucherbergwerken unserer Region. Außerdem war der Gang über den Grubenwanderweg ein „Muss“.
Ein Besuch im Daadener Heimatmuseum fehlte natürlich auch nicht. Viel Unterstützung und Hilfe holte sich die Klasse bei Daadener Fachleuten. Artur Oppermann und Helmut Knautz vom Heimatmuseum Daaden sowie Joachim Helmig, Walter Lenz und Gisbert Weber vom Westerwaldverein, Zweigstelle Daaden, lieferten viele Informationen und standen stets mit Rat und Hilfe zur Seite. Robert Schmidt, ehemaliger Bergmann, konnte als Zeitzeuge authentische Berichte geben.
Das Ergebnis des gesamten Projekts ist ein Film, der geschichtliche Quellen, Zeitzeugenberichte, Erkundungen und Rollenspiel informativ und gleichzeitig peppig aufbereitet miteinander verbindet.
Ein besonderer Dank gilt Herrn Jan Roman Appenzeller, der das gesamte Projekt medial begleitete. Der junge Drehbuchautor zeichnet verantwortlich für Drehbuch und Realisation.
Ein schönes Stück Heimatgeschichte ist mit diesem Projekt festgehalten worden, ein Projekt, das gerade auch der Intention der Regionalen Schule – nämlich Kinder und Jugendliche mit ihrer Heinmat vertraut zu machen – entgegenkommt.

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