MdL Wäschenbach mit Friedensglocke auf Mission im Schloss Hambach und in Freiburg

Nachdem unsere Friedensglocke drei Monate im Herzen der deutschen Demokratie (Schloss Hambach) verweilen durfte, hat sie MdL Michael Wäschenbach über eine Zwischenstation in Freiburg wieder wohlbehalten nach Daaden gebracht. Aufgrund seiner besonderen Beziehung zum Schloss Hambach und der von ihm darüber verfassten Studienarbeit hatte der angesehene Politiker mit seinem ausgeprägten Sinn für Friedens- und Gedenkarbeit sein Versprechen wahrgemacht:

„Die Glocke muss ins Hambacher Schloss, in das Herz der deutschen Demokratie“, so seine Worte an die Jungen und Mädchen der AG Friedenserziehung beim Schulbesuch am 09.11.2019. Diesen Worten ließ er Taten folgen und organisierte über die Schlossmanagerin Ulrike Dittrich das Friedensläuten im Februar 2020 und den Verbleib in der Dauerausstellung des Hambacher Schlosses. Viele Besucher läuteten auch in Corona-Zeiten die Daadener Friedensglocke und verschafften sich so Gehör für Frieden, Freiheit und Freundschaft.

Von dort aus nahm Michael Wäschenbach die Friedensglocke mit nach Freiburg. Hier traf er sich mit seinem dort studierenden Sohn Raphael Wäschenbach und dessen Mitkommulitone Philipp Zart. Die drei Friedensbotschafter machten als Erstes am ehemaligen Standort der alten Synagoge halt. Diese wurde in der Nacht vom 9. auf den 10.  November 1938 von der SS in Brand gesteckt. An dieser Stelle gedachte man der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus; insbesondere der Deportation von über 6500 jüdischen Männern, Frauen und Kindern, die am 22. Oktober 1940 aus der Pfalz, dem Saarland und Baden in das Konzentrationslager Gurs in Südfrankreich deportiert wurden. Über 379 Freiburger Jüdinnen und Juden wurden am letzten Tag des Laubhüttenfestes vor 80 Jahren nach Gurs (1027 km von Freiburg entfernt) deportiert.

Dort starben viele an den katastrophalen hygienischen Umständen, mangelnder medizinischer Versorgung und Hunger. Im Jahr 1942 wurden die noch Lebenden überwiegend nach Auschwitz-Birkenau deportiert und dort ermordet. Gerade vor dem Hintergrund des Anschlags von Halle und den Anfeindungen unserer jüdischen Mitbürger ist es wichtig, immer wieder an das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte zu erinnern. Wir müssen uns der Wahrheit stellen, dass es in unserer Gesellschaft immer noch Rassismus, Antisemitismus, Hass und Hetze gibt, auch wenn dies teils verborgen scheint.

Deshalb war die letzte Station der drei Friedensbotschafter sehr passend gewählt. So läutete die Daadener Friedensglocke vor der Albert-Ludwig-Universität in Freiburg. An ihrer Fassade ist das Zitat aus Joh. 8 in Großbuchstaben zu lesen: „Die Wahrheit wird euch frei machen“. Gerade heute ist Wahrheit ein teures aber auch gefährdetes Gut, sind wir doch täglich mit der Verfälschung durch „Fakenews“, Verschwörungstheorien und Hassparolen konfrontiert. Die Wahrheit erkennen und für sie einstehen, auch wenn sie unbequem ist, ist der Schlüssel zu einem Leben in Frieden-Freiheit und Freundschaft.

Dankbar für die wertvollen Stationen, die die Glocke machen durfte, steht sie nun wieder in der Schule – bereit für die nächste Generation der Schülerschaft, die für unser Motto eintreten möchte.

Ein herzliches Dankeschön sprechen wir als AGler aus an Herrn Wäschenbach für die Organisation dieser Friedensmission sowie den Rücktransport der Glocke in ihre Heimat.

Dieser Beitrag wurde am Samstag, 03. Oktober 2020 um 15:12 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Aktuell abgelegt.

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